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Die Elbe und ihre Zuflüsse: Nachrichten 

News und Pressemitteilungen 2002
 


 

zu den neueren  Elbe News

20.12.02 : Der Dezember Elbe -Telex ist on line
und ist als pdf Datei verfügbar

12.12.02 : 20 000 Unterschriften für die Elbe übergeben Bundesverkehrsminister Stolpe: „Kein weiterer Elbausbau!“

Unter der Leitung des anhaltischen Kirchenpräsidenten Helge Klassohn
wurden heute 20 000 Unterschriften für den Schutz der Elbe dem
Bundesverkehrsminister Manfred Stolpe in Berlin übergeben. Die Elbschützer
von Dresden bis Hamburg drückten mit ihrer Aktion „Christinnen und
Christen für die Elbe 2002“ ihre Sorge über die Zukunft der Elbe aus und
lobten gleichzeitig den von der Rot-Grünen Koalition ausgesprochenen
Baustopp. Sie forderten einen nachhaltigen Umgang mit Flüssen sowie ein
Gesamtkonzept für die Elbe. Dem Hochwasserschutz und neuen
Überflutungsflächen müsse Priorität zukommen. Alle künftigen
Erhaltungsmaßnahmen seien einer ökologischen und ökonomischen Prüfung
unter Beteiligung der Öffentlichkeit zu unterwerfen sowie verschiedene
verkehrliche Alternativen zu prüfen.
Stolpe stellte heraus, das „kein erneuter Ausbau der Elbe“ vorgesehen sei.
Die Hochwassergefahren würden „intensiver beachtet“ werden und „die
Erosionsgefahren dürften sich auf keinen Fall vergrößern“.
Notwendige Unterhaltungsmaßnahmen sollten gemeinsam mit Verbänden und
Ländern diskutiert und öffentlich behandelt werden: „Wir wollen nicht
Versteck spielen“, so Stolpe.
Der Bundesverkehrsminister informierte auch, dass die tschechische
Regierung einen förmlichen Vorstoß zum Elbausbau vorgenommen habe, um
nicht von der „völkerrechtlich gesicherten Lebensader abgeschnitten zu werden“.
Ob bei den derzeitigen EU-Erweiterungsverhandlungen in Kopenhagen die Elbe
„schon drin ist“, wisse er nicht.
An dem Gespräch nahmen seitens des Bundesministeriums auch Herr Kohl und
Herr Dehn teil.
Die Elbe-Initiativen wurden vertreten durch Frau Dr. Franck, Dresden, Herr
Keller, Wittenberg, Pfarrer Bungeroth, Dessau, E. Paul Dörfler, Steckby,
Domprediger Quast, Magdeburg, Frau Tipke, Bleckede und Herrn Günzel,
Lüneburg/Hamburg.
P.S. Herr Kohl bestätigte am Rande des Treffens, dass es Planungen für
einen Saale-Elbe-Kanal für Europaschiffe mit einer Tauchtiefe von 2,50m
gäbe, die sich im Anfangsstadium befänden.
Er bestätigte auch, dass das Ausbauziel der Elbe von 1,60m Fahrrinnentiefe
(entspricht 1,40m Tauchtiefe) aufgegeben wurde. Damit bietet die Elbe wie
beisher auch künftig bei Niedrigwasser mindestens 1,40m Fahrrinnetiefe
(1,20 m Tauchtiefe).
Dr. Ernst Paul Dörfler
BUND-Elbeprojekt
Badetzer Straße 10
39264 Steckby
Fon/Fax: 039244-290
Funk: 0171-1832194
E-Mail: epd@gmx.de
Homepage: http://www.elbe-insel.de

 

06.12.02 : Tolle neue Webseiten zur Saale

Besuchen sie die interessanten Saale-Seiten der Saale Initiative

02.12.02 : Baumaßnahmen an der Elbe haben gegen EU-Vorschriften verstoßen
Antwort der EU-Kommission zur Beschwerde der Umweltverbände

(Presseinformation (Bund und BIs ProElbe): Die an der Elbe zwischen 2000 und 2002 durchgeführten sogenannten Instandhaltungsmaßnahmen haben geltendes EU-Recht verletzt.
Dies teilte die Brüsseler Kommission den Naturschutzverbänden als Antwort auf die Beschwerde vom Januar 2002 mit, die von insgesamt 24 Verbänden und Vereinen eingereicht wurde. Die Kommission vertritt die Auffassung, dass die Richtlinien 92/43/EWG vom 21.Mai 1992 zur Erhaltung der natürlichen Lebensräume sowie der wildlebenden Tiere und Pflanzen (FFH-Richtlinie) verletzt wurden, da die Bauarbeiten ohne die vorgeschriebenen Verträglichkeitsprüfungen stattfanden.
Die Bundesregierung wird nun von der EU-Kommission aufgefordert, zu dieser Pflichtverletzung Stellung zunehmen. Die Umweltverbände und Bürgerinitiativen sehen sich dadurch in ihrer seit Jahren geübten Kritik an der Vorgehensweise der zuständigen Wasser- und Schifffahrtsverwaltung bestätigt. Jährlich wurden über 100 000 Tonnen Schottersteine an der Ufern der Elbe verbaut, ohne die Verträglichkeit für Natur und Umwelt zu prüfen.

Rückfragen. Dr. Siegfried Schlosser, Sprecher BI Pro Elbe Tel.: 034903 30299
Iris Brunar, Sprecherin BI Pro Elbe Anhalt Tel.: 0340 8507978
Dr. Ernst Paul Dörfler, BUND-Elbeprojekt Tel. 039244 290

10.10.09 Elbe und Saale gerettet

PRESSEMITTEILUNG (Bündnis 90/Die Grünen)

NR. 0551/2002 Datum: 10.10.2002

Elbe und Saale gerettet- eine historische Wende für die Flüsse. Zur jüngsten Entscheidung der Bundesregierung, den Ausbau der Elbe und der Saale endgültig aufzugeben, erklären die Parlamentarische Geschäftsführerin Steffi Lemke und der BUND-Elbe-Experte Ernst Paul Dörfler:

Diese Entscheidung ist der Beginn einer historischen Wende im Umgang mit unseren Flüssen. Nach 10 Jahren unablässigen Kampfes für die Rettung des letzten frei fließenden Flusses ist endlich ein Durchbruch erzielt worden: Die Elbe darf ein Fluss bleiben. Sie ist Symbol einer neuen, grün geprägten Flusspolitik, die den Schutz des Menschen mit dem Schutz der Natur in Einklang bringt.

Die Elbe ist ein kostbarer Fluss. Für sie zu werben und sie zu einem Tourismusmagneten zu entwickeln, wird neue Arbeitsplätze schaffen. Der Abschied von der Schotterung von Sandstränden und das Nein zu Staustufenplänen an der Saale sind ein Grund zum Feiern. Die neue Flusspolitik muss jetzt Gestalt annehmen: Rückbau statt Ausbau steht ab sofort auf der Tagesordnung.

Oberste Priorität muss der vorsorgende Hochwasserschutz haben. Neue Überflutungsräume sind zu schaffen, Deiche müssen verstärkt, vor allem aber zurückverlegt werden. Versteinte Flussufer müssen in Innenkurven entsiegelt, verbaute Sandstrände freigelegt werden. Zu diesem Zweck muss die Wasser- und Schifffahrtsverwaltung in eine Behörde umgewandelt werden, die sich um die Flüsse kümmert statt sie zu Wasserstraßen zu verbauen.

Fraktion Bündnis 90/Die Grünen im Bundestag
Pressestelle Telefon: 0 30/22 75 72 11-3
Fax: 0 30/22 75 69 62
http://www.gruene-fraktion.de

Dr. Ernst Paul Dörfler
BUND-Elbeprojekt
Badetzer Straße 10
39264 Steckby
Fon/Fax: 039244-290
Funk: 0171-1832194
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18.09.02 : EU will einen ersten Block von 1 Milliarde Euro ( von total 5) für Europas Hochwasser-Katastrophengebiete aufwenden

Die EIB Europäische Investment Bank dies in einem englischen Pressrelease mit : The European Investment Bank (EIB), the European Union's (EU) financing institution, has launched a Central European Flood Relief Programme, for financing flood relief in Austria, the Czech Republic, Germany, Slovakia and Hungary. The programme will be implemented in close co-ordination with the EU Commission. A total amount of EUR 5 billion is under consideration for the Flood Relief Programme. A first Emergency Framework Loan of EUR 1 billion is currently put in place for immediate measures in the affected regions.
Read more at http://www.eib.org/pub/press/2002/2002-067.htm

 

17.09.02 : internationale Reaktion zur Flusskonferenz: Germany to review river developments after floods.

Die internationalen Pressereaktionen war bisher eher verhalten. Nachstehend finden sie eine internationale Reuters Meldung GERMANY: September 17, 2002 The German government presented a package of measures on the weekend aimed at avoiding a repeat of last month's devastating floods. The recommendations include calling a halt to all construction projects designed to improve rivers for shipping traffic until the government has completed a review of the environmental consequences. The plan also proposes an end to building on flood plains and removing some dykes and flood defences so rivers can swell naturally, removing pressure downstream. The five-point plan was presented at a national conference on floods in Berlin. Floods swept through eastern and southern Germany last month killing at least 16 people and caused 15 billion euros of damage. They were blamed in part on the fact there has been so much construction along rivers they have no room to flood without causing disaster. "Every building of flood defences increases the flood risk for those further downstream. That is why a national effort must give rivers back their natural flood plains in uninhabited areas...," the plan said. "In future, no new residential or commercial properties will be allowed on flood plains," it added. Chancellor Gerhard Schroeder's firm handling of the floods crisis is credited with helping to boost his Social Democrats in opinion polls a week before a general election. The government recommended reviewing all river projects by early 2003 to assess their environmental consequences including those on the Elbe river that submerged historic Dresden and many other towns last month. The German Chamber of Industry and Commerce (DIHK) said it agreed more attention should be paid to flood protection in planning new developments but said the proposals were too extreme. "The demand not to allow any more building on flood plains goes too far," the DIHK said in a statement. Werner Schnappauf, environment minister of Bavaria, the home state of conservative chancellor candidate Edmund Stoiber, said Sunday's conference was a "transparent election manoeuvre". "The flood is being misused for election purposes. It is shabby to make an election campaign with the suffering of flood victims," he said in a statement. "The flood conference is trying to compensate for years of inaction by the government."
REUTERS NEWS SERVICE


16.09.02 After the Elbe flood: Greenpeace filed suit against Czech National Property Fund concerning Spolana Information (dioxin- contamination)

Prague, 16 September 2002 -- The Czech National Property Fund (FNM), a State structure that manages state-owned property, refuses Greenpeace access to information concerning the contracts and tender process for the decontamination of the chemical factory Spolana in Neratovice. The liquidation of buildings that are contaminated with dioxins and mercury is estimated on up to 4 Billion Czech Crowns (= 130 Million Euro). Greenpeace therefore during the last days filed a lawsuit against the National Property Fund, to force it over court to publish the information it keeps confidential
(1). “The public has a right to know the extend of the contamination and also should be informed how this is dealt with public funds. The confidentiality posed by FNM creates a dangerous environment for corruption,” announced Dr. Miroslav Suta, Greenpeace consultant for toxic issues, and he added if these kinds of tenders with a value of several Billions of Crowns are not completely transparent, the door is opened for corruption. Already in January 2002, Greenpeace passed several requests for access to information concerning the decontamination of toxic hot-spots in Spolana, on the basis of the Act on Public Access to Environmental Information (no. 123/98 Sb.) and the Act on Free Access to Public Information (no. 106/99 Sb.). The National Property Fund refused to release this information on the ground that these laws are not valid for the FNM. Greenpeace therefore went into appeal, which was refused by the president of the National Property Fund. According to present accessible information, the liquidation of the two dioxin- contaminated buildings will cost around 2,75 Billion Czech Crowns (= 90 Million Euro) and the decontamination of the mercury-polluted sites another 0,5 to 1 Billion (= 20 to 40 Million Euro)
(2). Those sums have to be paid by the National Property Fund
(3). The Environment Ministry and the Spolana management already chose the process with which the dioxins will have to be removed. This technology is called BCD, and only one Czech firm has a licence to operate it. BCD belongs, according to Greenpeace experts, among the alternative destruction technologies that can be used for liquidation of dioxins. There are worldwide, nevertheless, more comparable technologies available that can remove toxic substances including dioxins very effectively. FNM, however, did not include these techniques between those considered for dealing with the problems at Spolana. “The assessment study for the dioxin decontamination in Spolana was carried out by an American firm with a grant from the USA. It clearly is no coincidence that this study only comes with a solution from an American firm. There is no reason whatsoever, why not more technologies were included and why not the best from those can be chosen,” explains Dr. Suta
(4). During the destructive floods from last August, almost the entire site of Spolana was flooded, including the two dioxin-contaminated buildings
(5). Analyses from samples taken around Spolana confirm that dioxins and other dangerous substances, including carcinogens, have leaked out from the plant
(6). Greenpeace runs a campaign to safeguard the contaminated areas and their following decontamination already from spring 2001.

FURTHER INFORMATION: Dr. Miroslav Suta, toxic expert for Greenpeace in the Czech Republic [Czech, English], tel.: +420 2 2432 9667, mobile: +420 603 443 140, e-mail: miroslav.suta@cz.greenpeace.org Ir. Jan Haverkamp, Greenpeace Campaign Director in the Czech Republic [English, German, Dutch, Czech], mobile: +420 603 569 243, e-mail: jan.haverkamp@cz.greenpeace.org Vaclav Vasku, Greenpeace spokes person in the Czech Republic [Czech, English], mobile: +420 603 414 739, e-mail: vvasku@cz.greenpeace.org Internet: http://www.greenpeace.cz/agentorange/index_en.htm

 

15.09.02 : Flusskonferenz - Gemeinsame Konferenz zum vorbeugenden Hochwasserschutz
Pressemitteilung des Bundesministerium für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen (15. September 2002 )

Zum Abschluss der vom Bundesminister Bodewig am 15. September einberufenen Flusskonferenz legt die Bundesregierung ein 5-Punkte-Programm zum vorbeugenden Hochwasserschutz vor. Die wesentlichen Inhalte des Programms wurden von den Ministern Bodewig, Trittin, Künast, Müller und der Staatsekretärin Zypries in Vertretung von Minister Schily im Rahmen der Konferenz angesprochen: Ein gemeinsames Hochwasserschutzprogramm von Bund und Ländern wird auf den Weg gebracht. Es wird länderübergreifende Aktionspläne für die einzelnen Flussgebiete geben. Die europäische Zusammenarbeit beim vorbeugenden Hochwasserschutz wird voran gebracht. Außerdem werden der Flussaufbau und die Umweltfreundlichkeit der Schifffahrt überprüft. Es werden eine Reihe von Sofortmaßnahmen zum Hochwasserschutz, zur Verbesserung der Koordinierung und des Krisenmanagements, ergriffen. Die Bundesregierung wird im Jahr 2004 einen ersten Bericht über die Umsetzung dieses Programms vorlegen.
Das 5 Punkte steht auf unserem Server als pdf Datei zur Verfügung

 

14.09.02 : Flusskonferenz zum Hochwasserschutz: Was die deutschen Umweltverbände erwarten (Aktionsprogramm für lebendige Flüsse )

Die Umweltverbände BUND, Greenpeace, NABU und WWF erwarten von der nationalen Flusskonferenz am kommenden Sonntag das eindeutige Signal für die umgehende Erarbeitung eines verbindlichen Aktionsprogramms für die Wiederherstellung lebendiger Flüsse. Ziel von Bund und Ländern müsse es sein, eine gemeinsame Strategie für einen ökologischen Hochwasserschutz und die Wiederher­stellung natürlicher Überschwemmungsgebiete und Feuchtbiotope zu entwickeln und konsequent umzusetzen.

Um die Gefahr von zerstörerischen Hochwassern zu verringern müsse zudem der Klimaschutz forciert werden Angelika Zahrnt, Bundesvorsitzende des BUND: „Die katastrophalen Hochwasserereignisse an Elbe und Donau haben drastisch gezeigt, dass ein grundsätzliches Umdenken in der Flusspolitik und im Hochwasserschutz notwendig ist. Ohne konsequentes Umsteuern in der Fluss- und Siedlungspolitik sowie der Land- und Forstwirtschaft drohen bei der klimatisch bedingten Zunahme von Wetterextremen weitere Überschwemmungskatastrophen.“ Nach Auffassung der Umweltverbände muss der Hochwasserschutz an einem Leitbild für lebendige, naturnahe Flüsse ausgerichtet werden.

Prof. Dr. Emil Dister, Leiter des WWF-Auen-Instituts: „Nur eine naturnahe, dynamische Flusslandschaft mit großflächigen Auen kann Wasser speichern und das Risiko von Flutkatastrophen deutlich vermindern. Vorbeugender Hochwasserschutz heißt daher vor allem, den Flüssen endlich wieder mehr Raum zu geben und die natürliche Flussdynamik wiederherzustellen.” Um die nationale Aufgabe des Umbaus der Flüsse zu bewältigen, müsse die Wasserwirtschaft in Deutschland neu geordnet werden, die durch eine Zersplitterung der Zuständigkeiten zwischen Bund, Ländern und Kommunen gekennzeichnet sei.

Gerd Billen, NABU-Bundesgeschäftsführer: „Bundesverkehrsminister Bodewig muss den Ausbau und die Instandsetzungsarbeiten im Bereich der Unteren Mittelelbe endgültig stoppen. Dies ist auch ein Glaubwürdigkeitstest für die Bundesregierung.”

Stefan Schurig, Leiter des Energie- und Klimabereichs bei Greenpeace: „Wer die Ursachen von zerstörerischen Hochwassern spürbar bekämpfen will, muss neben Konzepten zur Flussregenerierung auch dem Klimaschutz höchste Priorität einräumen. Die gegenwärtigen CO2 Einsparziele der Bundesregierung sind da nur der Anfang. Gerade im Verkehrsbereich und bei der Stromerzeugung können riesige Mengen schädlicher Treibhausgase eingespart werden.“

Quelle: Presseinfo


17.08.02 : Die Flut im Osten steigt und steigt. .


Hamburg (dpa/WEB.DE) - In den Katastrophengebieten im Osten Deutschlands steigt das Hochwasser unaufhörlich. In Dresden erreichten die Fluten am Morgen einen neuen Rekordstand von 9,40 Metern. Auch in den anderen betroffenen Regionen Ostdeutschlands kämpfen die Menschen gegen steigende Wassermassen. Die Wassermassen sind jetzt auch in die Innenstadt von Bitterfeld eingedrungen. Die Einwohner wurden aufgefordert, ihre Häuser zu verlassen. Elf Menschen starben bislang in Deutschland in den Fluten. Am Freitag sind die ersten Finanzhilfen für die betroffenen Kommunen angelaufen. 6000 Bundeswehrsoldaten waren im Einsatz gegen die Jahrhundertflut.

17.08.02 :Vier-Länder-Hochwassergipfel in Berlin Regierungschefs beraten am Sonntag mit EU-Präsident
Hochwasser-Gipfel bei Kanzler Schröder Die bisher schlimmste Flutkatastrophe in Mitteleuropa führt am Sonntag die Spitzenpolitiker der betroffenen Staaten zu einem Krisengipfel in Berlin zusammen. Kanzler Schröder lud die Regierungschefs und Außenminister von Österreich, Tschechien und der Slowakei ins Kanzleramt ein. Das verlautete am Freitag aus Regierungskreisen. Teilnehmen werden auch EU-Kommissionspräsident Prodi und die Kommissare für Erweiterung und Regionalpolitik. Bei der Unterredung soll es um die Koordinierung von Hilfsmaßnahmen und um die Verbesserung der Abwehr von Flutkatastrophen gehen. EU-Sprecher Jean-Christophe Filori sagte am Freitag in Brüssel, ein Großteil des Geldes für die beiden betroffenen EU-Mitglieder Deutschland und Österreich müsse aus bestehenden regionalen Hilfsfonds finanziert werden, da die EU nicht mehr über ein eigenes Notbudget für Naturkatastrophen verfüge. Ein solcher Fonds solle jedoch wieder eingeführt werden.
Unterdessen stieg die Zahl der Todesopfer der Jahrhundertflut europaweit auf mindestens 102.

16.08.02 : Helfen auch Sie! Hier können Sie Sachspenden und Unterkünfte anbieten
(MDR , Stand 16/1708.02)


DRK Leipzig und Leipziger Land
Das DRK nimmt Sachspenden für die Hochwasseropfer entgegen. Dringend benötigt werden Geschirr, Bekleidung und Babywindeln. - Spenden bitte in Leipzig in der Brandvorwerkstraße 36 a (Tel.: 0241/30350) abgeben. Im Leipziger Land werden auch Haushaltsgeräte gesucht. - Spenden bitte in Zwenkau in der Schulstraße 15 abgeben. Wer Möbel spenden möchte, soll bitte diue 034203/ 49100 anrufen.

Messenger Transport Logistik GmbH in Leipzig
Dringend werden Matrazen, Decken und Kleiderspenden benötigt. Abgabepunkt: Messenger Transport Logistik GmbH Lange Straße 22 - 24 04103 Leipzig Die Firma wird die Spenden dann nach Dresden, Meißen, Bitterfeld, Dessau und Grimma transportieren. Tel.: 0049 341 6494640 Mobil: 0049 170 7623236 Annahmezeiten: Sonnabend: 7.00 bis 10.00 Uhr Montag bis Freitag: 6.00 bis 20.00 Uhr

Sachspenden für Grimma
Besonders dringend werden Hygieneartikel, Bekleidung, Unterwäsche und Kindersachen benötigt. Bitte melden unter: 03437/971077 oder 03437/984445 Abgabestellen: Tennishalle im Gewerbepark Grimma-Süd, Südstraße 80, 04668 Grimma . Anlaufpunkt für Möbelspenden Eislaufhalle im Gewerbepark Grimma-Süd, Südstr. 80, 04668 Grimma

Dessau
Die Annahme von Sachspenden, Decken und Bettwäsche erfolgt am Sonnabend ab 11.00 Uhr vor dem Rathauscenter am Rathaus. Köthen Luftmatrazen, Decken, Kleidung können für die Hochwasseropfer im EDEKA-Markt Köthen gespendet werden. Kontakt: 0172 3587 954 Magdeburg Magdeburg erwartet noch eine Verschärfung der Situation. Der Bürgermeister der Stadt ruft die Magdeburger Bevölkerung zur Hilfe auf. Wer direkt an den Einsatzorten, Deichen und Notquartieren Hilfe leisten möchte, soll sich bitte in der Hermann-Gieseler-Halle melden. - Decken und Betten werden dringend benötigt. Auch diese sind in der Hermann-Gieseler-Halle abzugeben. - Außerdem werden noch Quartiere für zu evakuierende Personen gebraucht. Hilfsangebote bitte an die Hotline 540 22 30

Freiberg
Wie der Katastrophenschutzstab des Landkreises Freiberg mitteilte, werden für die Hochwasseropfer ab sofort Möbel, Kleider und Sachspendenspenden organisiert. Wer Kleider spenden möchte, sollte sich beim DRK-Kreisverband unter der Rufnummer 03731-26 320 anmelden. Möbelspenden nimmt die Möbelbörse in Freiberg, Dammstraße 46 entgegen. (telefonischer Rückruf unter 03731 - 57 14 69). Sachspenden technischer Art wie Notstromaggregate, Pumpen, Werkzeuge, ektrische Geräte werden auf dem Gelände der EKF Entsorgungsdienste Kreis Freiberg GmbH, Frauensteiner Str. 95 angenommen. Das Lager ist rund um die Uhr erreichbar unter Tel. 03731 2625 55 FAX: 03731 2625 59. Dort werden auch Angebote über technische Hilfsleistungen entgegengenommen. Personen und Familien, die Opfer der Flutkatastrophe bei sich aufnehmen wollen, wenden sich bitte an das Bürgerbüro des Landkreises: 03731 / 799232, 03731 / 799263 oder 03731 / 799264

Mittweida
Über das Bürgertelefon des Landratsamtes Mittweida 03727 / 950 357 können ab sofort Angebote zu Sachspenden (Möbel, Haushaltgeräte etc.) gemeldet werden. Hochwassergeschädigte können ihren Bedarf an derartigen Gegenständen ebenfalls über diese Rufnummer mitteilen. Auch freiwillige Helfer können sich auf diesem Wege melden.

Kranichfeld
Ab Montag, den 19. August werden täglich von 8.30 - 12.00 Uhr im ehemaligen Spar-Markt und von 16.00 bis 18.00 Uhr am Anger bei Familie Stock (ehemals Anger Cafe) Sach- und Geldspenden entgegengenommen. Dringend benötigt werden Kleidung, Wäsche und Decken.

Quelle: MDR Webseiten, Stand 16/17.08.02

15.08.02 : Elbe bedroht durch Chemieverschmutzung aus Tschechien

http://ens-news.com/ens/aug2002/2002-08-15-02.asp (in englisch)


13.08.02 : Hochwasser News (aktuelle Presse)
http://portale.web.de/Schlagzeilen/Unwetter/

13.8.02 : Hochwasser: Bündnis 90 / Die Grünen fordern sofortige Stopp des Elbausbaus (Pressemittlg.)

Zum aktuellen Hochwasser in Sachsen, Thüringen und Bayern und seinen katastrophalen Auswirkungen erklären Fritz Kuhn, Vorsitzender von BÜNDNIS > 90/DIE GRÜNEN, und Undine Kurth, Mitglied des Bundesvorstandes: "Nach über einhundert Jahren unbekümmerten Energieverbrauchs, immer weiter > voranschreitenden Ausbaus der Fließgewässer und zunehmender Flächenversiegelung werden die Folgen immer häufiger sichtbar und immer dramatischer: Die extremer werdenden Niederschläge können durch die > eingeengten und begradigten Flüsse nicht mehr aufgenommen werden. Grüne Politik steht dagegen für nachhaltiges Wirtschaften. Die Einführung der Ökosteuer zur schrittweisen Verteuerung des Energieverbrauchs und die Wende hin zu sparsamen Energieeinsatz und zu erneuerbaren Energien erweist sich als richtig und muss fortgeführt werden. Ein weitergehender Ausbau von > Flüssen, wie z.B. an Elbe und Saale muss umgehend gestoppt werden.

Die Erfahrung nicht zuletzt des aktuellen Hochwassers lehrt, dass Flüsse nicht > weiter eingengt und vertieft werden dürfen. Sie brauchen einen angemessenen > Raum, um auch extreme Wassermassen aufnehmen zu können.

ÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN fordern daher erneut einen Sofortstopp der laufenden Ausbauarbeiten an der Elbe. Der Ausbau erhöht die Fließgeschwindigkeit und gefährdet die Auenwälder, die derart extreme Wassermassen binden können. Erforderlich ist ein vorsorgender Hochwasserschutz durch Verbreiterung der > Flüsse und ihrer Auen, um die Gefahrenpotentiale zu entschärfen. BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN werden sich auch weiterhin für die Schaffung von Hochwasserschutzräumen einsetzen, um Ökologie und Gefahrenabwehr miteinander sinnvoll zu verknüpfen."

 

03.08.02 : Unterm Pflaster liegt der Strand Entschotterungs-Aktion zum Auftakt des Elbe-Saale-Camps durch Steffi Lemke und Ernst Paul Dörfler

Die einstündige Fahrt von Klein Rosenberg zur Mündung der Saale in die Elbe bestärkte die bündnisgrünen Politiker Steffi Lemke, Bundestagsabgeordnete und Direktkandidatin im Wahlkreis Anhalt, und Dr. Ernst Paul Dörfler, ebenfalls Bundestagskandidat, in der Überzeugung: "Dieser Schatz darf nicht verloren gehen." "Die Schotterung der Elbe muss gestoppt werden. Wenn man diese Landschaft einmal vom Wasser aus gesehen hat, wird einem die Unsinnigkeit dieses Handelns erst richtig bewusst", so die beiden Politiker.

Um ihrer Forderung Nachdruck zu verleihen, legten Steffi Lemke und Ernst Paul Dörfler zum Auftakt des 10. Elbe-Saale-Camps den Grundstein für ein "Elbe-Mahnmal". Dazu sammelten sie Steine, mit dem die Ufer der Elbe geschottert werden, von den verbleibenden Sandstrandstellen auf. Das Mahnmal wird im Laufe des Camps, das noch bis zum 11. August an der Barbyer Fähre stattfindet, von den Teilnehmern vervollständigt. Auch den Plänen für eine Saale-Staustufe erteilten die grünen Politiker eine klare Absage: "Das wäre ein nicht wieder gut zu machender Fehler. Außerdem werden Fördermittel der EU aufs Spiel gesetzt. Das ist unverantwortlich!"

Zu den vielfältigen Aktionen des Elbe-Saale-Camps gehören Arbeitseinsätze im Biosphärenreservat, am Donnerstag (08.08.) um 16.00 Uhr eine Podiumsdiskussion mit Bundes- und Landespolitikern und ein großes Abschlussfest am Sonnabend (10.08.) von 13.00 bis 18.00 Uhr mit Kabarett und Musik, Schlauchbootfahrten und einem "Segen für die Elbe".

Kontakt: Lars Kreiseler Tel.: 0177-7278432 E-mail: kreiseler@bdwo.de

 

03.08.02: 10. Internationales Elbe-Saale Camp beginnt. Lage um Flüsse spitzt sich zu - Politik muss endlich handeln

Am kommenden Sonntag wird das 10. Internationale Elbe-Saale-Camp auf den Elbwiesen bei Barby eröffnet. Eine Woche lang werden über einhundert Flussschützer aus drei Ländern durch Aktionen auf die Schönheit wie auch auf die Bedrohung der letzten noch naturnahen Flüsse Deutschlands aufmerksam machen. Nachdem das Umweltbundesamt mit seiner unabhängigen Studie nachgewiesen hat, dass die Kosten des Elbausbaus den Nutzen übersteigen, ist die Politik gefordert, entschieden zu handeln und einen Baustopp durchzusetzen.

Auch in diesem Jahr sollen wieder über 100 000 Tonnen kopfgroße Schottersteine an den Ufern der Elbe verbaut werden, derzeit auch im UNESCO-Welterbe-Gebiet Dessau-Wörlitz sowie in einem der ältesten Naturschutzgebiete Deutschlands überhaupt, im Steckby-Lödderitzer Forst. Alle diese Baumaßnahmen erfolgen ohne Prüfungen auf die möglichen Folgen für Landschaft und Tourismus, ein seit 1996 versprochenes Gesamtkonzept ist nicht in Sicht. Über 100 Mio. Euro sollen an der Elbe noch verbaut werden, eine ähnliche Summe an der Saale. Ziel der Veranstalter des Jubiläumscamps ist es, diese Gelder für sinnvolle Investitionen einzusetzen.

Die Regierungskoalition müsse dazu ihren Verkehrsminister Kurt Bodewig unverzüglich auffordern, die sinnlosen und schädlichen Baggerarbeiten einzustellen, so die Veranstalter. Mit phantasievollen Aktionen wird dieser Forderung Nachruck verliehen werden. Das Camp wird am Sonntag um 10.30 Uhr durch ein Pressefrühstück offiziell eröffnet. Im Anschluss werden zwei Exkursionen angeboten. Schon am Sonnabend um 12 Uhr wird die parlamentarische Geschäftsführerin der Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen, Steffi Lemke, zu einer „Grundsteinlegung“ besonderer Art erwartet.

Die Themen versprechen eine interessante Woche, die mit „Forschen für die Elbe“ am Montag beginnt und am Sonnabend ihren Höhepunkt mit Aktion und Musik erreichen wird. Am Donnerstag um 15 Uhr werden weitere prominente Gäste erwartet, darunter die parlamentarische Staatssekretärin im Bundesentwicklungsministerium, Uschi Eid, die Spitzenkandidatin von Bündnis 90/Die Grünen Sachsen-Anhalts, Undine Kurth sowie ein Vertreter der Umweltbundesamtes aus Berlin (angefragt).

Das Camp wird gefördert von der Lotto-Toto GmbH Sachsen-Anhalt, dem Landesjugendamt, der Landeszentrale für politische Bildung und der Stiftung Natur und Umwelt

Programm: http://netzwerk-flusslandschaften.de/elsa/ Rückfragen: Jutta Röseler, Tel.:039298/28477, Funk: 01751290030 Dr. Ernst Paul Dörfler BUND-Elbeprojekt Fon/Fax: 039244-290 Funk: 0171-1832194 E-Mail: epd@gmx.de Homepage: http://www.elbe-insel.de

19.07.02 Heute Schotter - Morgen BUND-PresseinformationStaustufen an der Elbe (BUND-Presseinformation)

„Die unausweichliche Konsequenz der teuren Strombaumaßnahmen ist – hier früher und dort später – fast immer der Staustufenbau“, dieses Fazit zog Dr. Alfons Henrichfreise, Flussexperte vom Bundesamt für Naturschutz Bonn nach seiner Begutachtung der laufenden Bauarbeiten an der Elbe. Die zunehmende Befestigung der Sandufer mit Steinpackungen und die Verengung des Niedrigwasserbettes durch Buhnen und Leitwerke führten zu einer ähnlich starken Eintiefung der sandigen Elbsohle wie sie schon stromaufwärts zwischen Mühlberg/Torgau und Lutherstadt Wittenberg Realität wurde.

Die Folgen der Eintiefung seien der Wasserspiegelverfall in der Elbe selbst und das großräumige Absinken des Grundwasserspiegels in den umgebenden Auenlandschaften. Dadurch würden, auf längere Sicht, das UNESCO-Biosphärenreservat, das Weltkulturerbe, die FFH-Gebiete, die Forst- und Landwirtschaft sowie der wachsende Elbetourismus stark beeinträchtigt werden, so Henrichfreise.

Paradox: Auch die Schifffahrt würde schließlich erheblich unter der Tiefenerosion leiden, besonders in Häfen und im Bereich „herauswachsender“ Felsbarrieren. Der Versuch, diese Folgeschäden durch Abmeißeln der Felsen zu beseitigen - wie bei Torgau und Magdeburg - beschleunige sogar noch die weitere Eintiefung mit all ihren ökonomischen Nachteilen. Die Baumaßnahmen von heute provozierten Schäden, die morgen nur noch eine Lösung übrig ließen: Staustufenbau. Der aber würde, wie das Bundesamt für Naturschutz schon im Jahre 2 001 veröffentlicht hat, dem Auwald an der Elbe und an der Saalemündung sogar stärker schaden als am Rhein. Vor allem die Selbstreinigungskräfte des Flusses würden geschwächt, was der Volkswirtschaft geldwerte Nachteile einbrächte.

Die FFH - Richtlinie der EU untersagt die Verschlechterung der Elbe und ihrer Auen. Auch gemäß der Wasserrahmenrichtlinie der EU ist der heute noch weitgehend gute ökologische Zustand zu erhalten. Nur naturnahe Flüsse garantieren langfristig eine gute Trinkwasserversorgung - das ist sinngemäß der Kern dieses europäischen Regelwerks.

Daraus leiten sich folgende Forderungen ab: · Sofortiger Stopp der Strombaumaßnahmen · Rückbau/Umbau der ökologisch schädlichsten Strombauwerke · Erstellung eines Gesamtkonzeptes für die Elbe durch unabhängige Gutachter

Schotterbilder auf Wunsch per mail Rückfragen:
Iris Brunar: BI Pro Elbe, Anhalt: 0340 850 7978
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